Auf der anderen Seite des Weges stand eine weitere Parzelle frei, die von den Pächtern jedoch nicht gepflegt wurde. Damit sich die invasiven Neophyten nicht ungehindert fortpflanzen konnten, habe ich die nicht gewünschten Pflanzen jeweils während der Blüte zurückgeschnitten, damit diese nicht absamen. Auf Nachfrage bei der Burgergemeinde wurde mir dann gesagt, dass die Parzelle wieder neu vergeben werde und da habe ich ohne lange zu zögern gleich zugesagt. Obwohl die erste Parzelle bereits mehr als genug Arbeit gibt, habe ich die Herausforderung angenommen und den Nutzteil des Schrebergartens quasi auf einen Schlag verdoppelt. In meinen Gedanken war klar, dass hier ein Heilpflanzen-Garten entstehen soll.

Zu Beginn gab es zwei Optionen. Entweder die gesamte Fläche umgegraben um alle Unkräuter zu entfernen oder aber noch ein Jahr „Pause“…

Im April 2022 habe ich mich dann für das Jahr Pause entschieden. Mit einem robusten Gartenvlies sollte dem Boden das Licht genommen werden.

Die Schwartenbretter hatte ich ursprünglich als Beet-Umrandung für den alten Teil des Gartens eingeplant, aber nun sollten sie zuerst ein Jahr als Fixierung dienen.

Da ich es dann doch nicht lassen konnte, die gesamte Fläche einfach ein Jahr brach liegen zu lassen, habe ich mich entschieden zwei kleine Kompostbeete für Kürbisse anzulegen. Die beiden Beete habe ich nach den Anleitungen von Wurzelwerk gemacht.
Je zwei Musquée de Provence und Butternut Kürbisse durften sich den Sommer über auf dem Vlies nach Belieben ausbreiten und im Herbst hatten wir eine reihhaltige Ernte.

Da das Handwerker-Herz nicht ruhig sein konnte, wurde als Ausgleich zum Bürojob ein erstes Bauwerk im neuen Garten errichtet. Um die beiden 1000 Liter Tanks auch mit Wasser zu befüllen…

…habe ich ihnen aus den Schwartenbretter eine Überdachung gebaut, damit wir genügend Regenwasser gewinnen können.

Im Sommer 2022 habe ich eher zufällig und spontan einen neuen Blickfang gebaut. Eine Sonnenfalle mit einem weiteren Kompostbeet im Inneren.

Gegenüber der Wasserstation kam im Januar 2023 ein aus alten Europaletten gebauter 3-Kammern-Komposter dazu. Dieser dient zu Beginn jedoch als Materialdepot.

Eigentlich wollte ich eine Trockenmauer mit Jurakalk bauen, aber der in Unmengen auf dem Parkplatz vis-à-vis liegende Baumschnitt hat mich dann auf die Idee der Totholzhecke gebraucht.

Die Idee mit dem Jurakalk war jedoch noch nicht fallen gelassen und so gab es im Februar 2023 einen Transport von 6 Tonnen Jurakalk, mit welchem die neue Struktur des Gartens angelegt werden sollte.

Um den Unkräutern in den Gehwegen keine oder nur eine kleine Chance zu geben, haben wir insgesamt 1.5 Tonnen Holzhackschnitzel ausgebracht.
Die Holzhackschnitzel wie auch Humus haben wir von der Biogas Anlage in Langenthal bezogen.

Mit dem Resultat des neuen Gartens bin ich extrem zufrieden. Der Frühling kann starten und ich freue mich, sowohl Heilpflanzen als auch ein paar Gemüse im neuen Garten anzupflanzen.