Kalzination (Veraschung)

In der Alchemie spielte die Kalzinierung eine wichtige Rolle. Der Begriff calcinatio bezeichnete dabei im weiten Sinne eine Pulverisierung eines Stoffes, oft durch das Rösten in einer Schale. Unter Kalzination versteht man in der Spagyrik das Veraschen von getrockneten Heilpflanzen.

Im 18. Jahrhundert verstand man unter Kalzinierung die Erhitzung von Feststoffen über dem Feuer und das damit verbundene „Austreiben von flüchtigen Stoffen“. Vor der Entdeckung des Sauerstoffs war es nicht zu verstehen, dass es sich bei der „Kalzinierung“ von Metallen und der „Kalzinierung“ von Kalk um völlig unterschiedliche Reaktionen handelte. Im ersten Fall wird Sauerstoff aus der Luft mit dem Metall verbunden, was zu einer Gewichtszunahme führt. Im zweiten Fall wird Kohlenstoffdioxid abgespalten, wodurch sich das Gewicht des Feststoffs verringert.

Quelle: Kalzinierung – Wikipedia



  1. Phase: Material bereitstellen
    Bunsenbrenner inkl. Gasflasche, Dreibein, Gusseisenpfanne, Abdampfschale, Keramik Drahtnetz, Lötlampe (optional), Spachtel, Pinsel, Mörser mit Stössel, zu kalzinierendes Material, leeres Glas zur Aufbewahrung des gewonnenen Salzes.
  2. Phase: „Material verbrennen“
    • Material in Gusseisenpfanne direkt über dem Bunsenbrenner erhitzen/verbrennen
    • Material mit der Lötlampe zusätzlich abflammen (optional)
    • Material mit Spachtel ab und zu wenden, sodass alles organische Material verbrennt
  3. Phase: „Material mörsern“
    • Material im Mörser mit dem Stösssel zerkleinern und in Abdampfschale geben
    • Optional kann das Material in der Gusseisenpfanne mit dem Stössel zerkleinert werden
  4. Phase: „Material veraschen/kalzinieren“
    • Keramik Drahtnetz auf dem Dreibein auflegen
    • Abdampfschale mit dem restlichen Pflanzenmaterial auf dem Drahtnetz erhitzen
    • Mit dem Spachtel oder einem Holz prüfen, ob im «Innern» noch Glut vorhanden ist
    • Die Phase 4 so lange wiederholen, bis keine Glut mehr sichtbar ist
    • Sobald es im «Innern» nicht mehr glüht, den Bunsenbrenner ausschalten und das Material abkühlen lassen
  5. Phase: „Salze lagern oder der (Ur-) Tinktur zufügen“
    • Die gewonnenen Salze in einem Glas aufbewahren oder
    • Die gewonnenen Salze der Tinktur zufügen und diese ein paar Tage einziehen lassen

Kalzinieren Schritt für Schritt

Pflanzenmaterial (im Beispiel sind es die Überresten des Giersch-Alkoholauszuges) in der Gusseisenpfanne erhitzen/verbrennen.

Bei Bedarf kann mit der Lötlampe zusätzliche Hitze zugefügt werden. Vorsicht ist jedoch angebracht, denn gewisse Lötlampen haben ziemlich Power und «pusten» das Material aus der Pfanne.

Mit einem Stössel kann das Material zerkleinert werden um den Verbrennungsprozess zu beschleunigen.

Sobald der grösste Teil der zu kalzinierenden Pflanzenteile verbrannt ist, können die Überresten in den Mörser gegeben werdnen.

Im Mörser wird das Material weiter zerkleinert um es danach in die Abdampfschale zu geben.

Das Keramiknetz und die Abdampfschale werden nun über dem Bunsenbrenner wieder erhitzt, sodass das restliche Material ebenfalls verbrennen kann. Solange es im «Inneren» noch glüht, gibt es noch zu verbrennendes Material. Hier ist also Geduld gefragt.

Sobald es im «Inneren» nicht mehr glüht, ist der Kaliznationsprozess abgeschlossen und nachdem das nun übrig gebliebene Salz abgekühlt ist, kann es entweder in einem Glas gelagert oder aber direkt der Tinktur hinzugefügt werden.

Optional: Wer das übrig gebliebene Salz zusätzlich «reinigen» möchte (um möglichst reine Urtinkturen zu erhalten), der kann das Salz in einem mit Wasser gefüllten Behältnis auflösen (die Schlacke setzt sich ab) und das salzige Wasser anschliessend mit einer Pipette abschöpfen und in einer Abdampfschale über dem Bunsenbrenner verdunsten lassen. Übrig bleibt am Ende das reine Salz der Pflanze.


Gute Erklärung in Schweizer Mundart (Quelle: Brunnmatthof Heilpflanzenschule)

Nützes und Unnützes Wissen
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